Blutegeltherapie
Die Menschen haben den großen Nutzen und das breite Wirkungsspektrum von Blutegeln bereits früh erkannt und setzen diese nachweislich seit ca. 3000 Jahren als Heilmittel ein.
Tiere wissen instinktiv um die Heilkraft der Blutegel. So gehen manche frei lebenden Tiere wie z.B. Rinder oder Büffel gezielt in Gewässer, in denen Egel leben, und warten geduldig bis die kleinen Helfer sich ihre Mahlzeit abgeholt haben und zum Dank helfende Sekrete im Körper des Tieres hinterlassen.
Weltweit gibt es ca. 600 Egelarten. Ca. 15 Blutegelarten werden für medizinische Anwendungen genutzt.
Die Hauptarten sind Hirudo verbana, Hirudo orientalis und Hirudo medicinalis.
Während des Zubeißens und Saugens, schüttet der Egel verschiedene Wirkstoffe mit seinem Speichel (der "Slavia) aus. Diese Wirkstoffe wirken auf verschiedene Weise:
Gerinnungshemmend, wie ein kleiner Aderlass (schnelle Entlastung)
Förderung des venösen Abflusses (anhaltende Entlastung)
Förderung des arteriellen Zustromes (verbesserte Zellernährung)
Entzündungshemmend (beschleunigt die Heilung)
Schmerzlindernd (Soforthilfe!, rasche Wirkung, Entspannung, Beweglichkeit, Wirkung über einige Tage bis Wochen)
Förderung des Lymphstromes (verbesserte Entschlackung, Entgiftung)
Antimikrobielle Wirkung (hilft dem Immunsystem)
Der Saugakt des Blutegels dauert ca. 30 Minuten bis 2 Stunden. Ein erwachsener Blutegel wiegt ca. 4 - 10g und kann ungefähr die sechs- bis zehnfache Menge seines Körpergewichts an Nahrung zu sich nehmen. Dies entspricht 20 - 50ml Blut. Da der Egel während der Mahlzeit die wässrigen Bestandteile des Blutes wieder über die Haut ausscheidet, werden nur etwa 60% der getrunkenen Blutmenge gespeichert. Ungefähr die gleiche Menge geht durch das Nachbluten noch einmal ab.
Anwendungsgebiete beim Pferd:
Hufrehe, Huflederhautentzündung, Hufrollenentzündung, Hornfäule
Hämatome
Phlegmone, Einschuss
Thrombose
Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
Arthrose (Spat, Schale, etc)
Arthritis
Hufknorpelverknöcherung
Eiterungen
Ekzeme
Stauungen/Gallen, Piephacke
Sehnen- und Bänderverletzungen (Tendinitis, etc)
Patellaluxation
Mauke
Abszesse, Furunkel
Euterentzündung
Narben, OP-Nachsorge, schlechte Wundheilung
Sattel- oder Gurtdruckstellen
Sarkoide, Warzen
usm.
Anwendungsgebiete beim Hund:
Leckekzeme, Hot spots
Blutohr
Dackellähme
Spondylose
Arthrose
Entzündungen der Gesäugeleiste
Abszesse, Furunkel
Eiterungen
Nervenentzündung
Hüftgelenksdysplasie
Sehnen- und Bänderentzündungen (Tendinitis, Kreuzbandverletzungen, etc.)
Patellaluxation
Narben, OP-Nachsorge, schlechte Wundheilung
usm.